Vor der 5. Runde der Vorrunde Nord der Zugspitzliga 21/22 am 24.04.2022 stand der SK Gräfelfing bereits als Gruppensieger fest. Trotzdem hätte uns ein Verlust gegen den heutigen Gegner, Gröbenzell III wehgetan, denn die Punkte aus der Vorrunde werden mit in die Aufstiegsrunde übernommen (und Gröbenzell ist mit dabei).
Unser Gegner trat einigermaßen unerwartet in Bestbesetzung an, denn es gab keine weiteren Kämpfe heute und so musst Gröbenzell keine Spieler in die höheren Teams „ausleihen“. Wir dagegen waren durch den Wegfall von Oliver Gesing etwas ersatzgeschwächt.
An Brett 1 hatte Jürgen Hofmann mit Weiß einen Franzosen auf dem Brett. Er wählte ein Gambit-Abspiel der Winawer-Variante, konnte aber im weiteren Verlauf nichts entscheidendes aus der Stellung herausholen und willigte deswegen recht früh ins Remis ein.
An Brett 3 wich der Gegner von Thomas mit einer Holländischen Partie seiner üblichen Englischen Eröffnung aus. Weiß hatte aber zunächst starkes Spiel gegen die Bauernschwächen in der schwarzen Stellung. Im weiteren Verlauf entwickelte Schwarz einiges Gegenspiel, vergab aber die Chance für ein aussichtsreiches Damenopfer. Im Endspiel neigte sich die Waage wieder zugunsten von Weiß und nachdem Thomas bereits die Qualität gewonnen hatte, gewann er noch eine weitere Figur durch einen Röntgenangriff auf die ungedeckten Läufer des Schwarzen und damit auch die Partie.
Anton hatte an Brett 6 zunächst positionell prächtig gespielt und kam sehr gut mit Schwarz aus einem Najdorf-Sizilianer aus der Eröffnung heraus. Sein Springer auf c5 dominierte den weißfeldrigen Läufer von Weiß und er hatte die e-Linie mit seinem Turm unter Kontrolle. Im weiteren Verlauf verzettelte er sich aber musst sich dann letztlich geschlagen geben.
An Brett 5 konnte Yaro mit Weiß nichts Entscheidendes aus der französischen Eröffnung herausholen und ein „optisch“ gut aussehendes Turmendspiel versandete letztlich im Remis. Somit stand es 2:2 und zwei Partien waren noch zu spielen.
Ich hatte an Brett 2 mit Schwarz eine Englische Eröffnung, wich aber von meiner üblichen offenen Behandlung mit 1.c4 e5 ab, sondern strebte eine symmetrische Position mit beiderseitigem Läuferfianchetto an. Die Partie war in der Nachbetrachtung vermutlich die ganze Zeit über ungefähr ausgeglichen, wobei ich mich aber immer etwas unwohl fühlte angesichts schlechterer Zeit. Mein Remisangebot um den 32. Zug herum lehnte mein Gegner ab. In beiderseitiger Zeitnot war es aber dann Weiß, der einen Bauern verlor. Allerdings standen meine Figuren nach der Zeitkontrolle passiv und ich ließ um der Initiative willen einen Ausgleich des Materials zu. Das entstandene Turmendspiel war aber wiederum Remis.
Die letzte und entscheidende Partie lieferte Oliver Edelmann an Brett 4. Oliver antwortete auf 1. e4 mit Caro-Kann. Gegen die Vorstoß-Variante des Weißen agierte er geschickt und konnte sowohl die c-Linie mit der Dame besetzen als auch Druck auf das Zentrum ausüben. Im Endspiel konnte er sich einen entfernten Freibauern verschaffen, der letztlich die Partie entschied. Somit konnten wir nach langem und hartem Kampf ein verdientes 3,5 – 2,5 für uns einfahren.
Dieser knappe Sieg über Gröbenzell III sichert Team I beste Aussichten für die Aufstiegsrunde. Diese findet in drei Spielen statt, das erste davon bereits am 15.05.