Aktuelles

Vitalia Khamenya erkämpf sich den Vizetitel

In einem starken Teilnehmerfeld der U16-Mädchenmeisterschaft begann das Turnier alles andere als erfreulich. Nach einem Remis zum Auftakt und einer Niederlage gegen Jana Bardorz sah es alles andere als gut aus. Doch Vitalia startete eine Aufholjagd, wobei auch Fehler der Gegnerinnen ihren Teil beitrugen, etwa in Runde 5 und 7, wo die Gegnerinnen gute Gelegenheiten zum Gewinn ausließen, während Vitalia ihre Chancen nutzte. Doch auch Vitalia arbeitete hart an der Qualifikation, etwa durch ein meisterhaft geführtes Endspiel in Runde 6, das nicht so einfach zu gewinnen war. Der Lohn war der zweite Platz und damit die erhoffte Qualifikation zur deutschen Meisterschaft.

Bei der Jugend musste Maximilian Stepanov in Runde zwei eine unverdiente Niederlage hinnehmen, als er in Gewinnstellung nicht auf die Bedenkzeit achtete. Nach einer weiteren Niederlage war das Turnier leider gelaufen, Stepanov erkämpfte sich am Ende noch Rang 8 in der U14. Den gleichen Platz erreichte Yaroslav Yaroshenko, der mit seinem Ergebnis aber zufrieden sein konnte.

In der offenen Klasse U25 musste Marvin Kühn mit 2,5/7 sehr viel Lehrgeld zahlen, weil er viel zu schnell spielte. Sehr gut in Form war dagegen Oliver Edelmann, der gleich zu Beginn dem Fidemeister Lukas Schulz ein Remis abnahm und mit 4,0/7 seine Wertungszahl um 100 Punkte sehr deutlich steigern konnte. (TS)

Oberbayerische Jugendeinzelmeisterschaft 2025 in Wartaweil

Vom 05.03.2025 bis zum 08.03.2025 fand die diesjährige Oberbayerische Jugendeinzelmeisterschaft statt. Jeweils die ersten Beiden jeder Altersklasse qualifizieren sich direkt für die Bayerische Meisterschaft. Ganze elf Kinder und Jugendliche vom SK Gräfelfing in den unterschiedlichsten Altersklassen, kämpften an diesen vier Tagen, um ihren Platz auf der Bayerischen Meisterschaft buchen zu können.

Hier eine kleine Übersicht unserer Teilnehmer:

U8

Ursprünglich sah es in der U8 nach einem Zweikampf zwischen Elias aus Gräfelfing und dem Freisinger Vitus aus, die beide als klare Favoriten auf das Weiterkommen galten. Jener Vitus, wurde vor dem Turnier jedoch überraschend krank und konnte nicht antreten, weswegen dem Durchmarsch von Elias eigentlich Keiner mehr im Wege stehen sollte. Nun, im Schach ist alles möglich. Elias remisierte die dritte Runde und verlor vollkommen überraschend in der sechsten Runde gegen den späteren Sechsten, weswegen sogar das Weiterkommen plötzlich in Gefahr geriet. Jedoch bewies Elias, dass gute Spieler vor allem in wichtigen Spielen ihre Bestleistung abrufen. Er besiegte seine beiden direkten Konkurrenten und sicherte sich zwar knapp, aber hochverdient mit 6,5 von 8 Punkten die Vizemeisterschaft und damit das Weiterkommen.

U10

Dass der Schachsport zu Coronazeiten mächtig boomte, machte sich vor allem in der Altersklasse U10 deutlich bemerkbar. Vor zwei Jahren holte sich Viktor Gubanov mit einem Rating von ca. 1000 DWZ die Vizemeisterschaft in dieser Altersklasse. Doch zu Coronazeiten entdeckten zahlreiche neue Talente das Spiel der zwei Könige. Dieses Jahr hätte diese Spielstärke gerade so für die obere Tabellenhälfte gereicht. Drei Gräfelfinger traten dieses Jahr in dieser sehr stark besetzten Altersklasse an. Jan und Louis performten erwartungsgemäß und wurden mit 3,5 und 4 Punkten aus acht Partien Achter und Sechster in dieser Altersklasse. Sie bewiesen, dass sie deutlich besser sind als der Durchschnitt, jedoch reicht es bei ihnen noch nicht, um die Topspieler ihres Jahrganges zu ärgern.

Anders sah es aus bei Vitus. Er biss, kämpfte und tat alles für das Weiterkommen in die nächste Runde. Jedoch von Anfang an klar, dass er dafür einen aus der Top 3 schlagen musste. Er verlor gegen den Sieger und nach hartem Kampf reichte es leider nur für ein Remis gegen den Vizemeister und den späteren Dritten. Durch ein bitteres und unglückliches Remis in der ersten Runde reichte es am Ende mit 5,5 von 8 Punkten und dem vierten Platz leider nicht für die Qualifikation zur bayerischen.

U12

Für eine positive Überraschung sorgte Luka in der U12. Er zeigte eine sehr konstante Leistung und verpasste ganz knapp, nur durch Feinwertung getrennt, den dritten Platz und wurde Vierter mit 5 Punkten aus sieben Partien. Hätte er in einer deutlich besseren Stellung gegen den Vizemeister was Zählbares rausgeholt, wäre wahrscheinlich sogar noch mehr drinnen gewesen.

U14/U14w

Die U14 war dieses Jahr die wahrscheinlich die am stärksten besetzte Altersklasse. Trotzdem zeigte Mia keine Scheu und suchte sich ausgerechnet diese Herausforderung als ihren ersten offiziellen Wettkampf aus. Am Ende reichte es mit 2.5 von 7 möglichen Punkten für den 18. Platz in der Gesamtwertung und ganz knapp, durch einen halben Sonnebornpunkt vom 3. Platz getrennt, für den vierten Platz unter den weiblichen Teilnehmerinnen.

Zutiefst enttäuscht am Ausgang des Turniers war Vladimir. Er trat mit großen Ambitionen und Erwartungen an sich selbst an und schaffte es nicht diese zu erfüllen. Er wirkte oft viel zu verkopft und das spiegelte sich auch in seinem Spiel wieder. Ihm unterliefen oft strategische Fehler. Sinnbildlich dafür war seine Niederlage gegen seinen Vereinskollegen Diwen, den er nach aussichtsreicher Stellung durch einen groben strategischen Patzer in seine Stellung einlud. Er wurde sechster unter den Jungs mit 4 aus 7 Punkten.

Diwen war die Überraschung des Turniers. Anders als Vladimir und Vladislav ist er mit geringeren Erwartungen zur Meisterschaft gefahren und spielte befreit auf. Er punktete gegen etliche stärker bewertete Spieler, u.a. Sieg gegen Vladimir und Remis gegen Vladislav und erreichte den wohlverdienten 4. Platz mit 4,5 Punkten und verbesserte seine DWZ um über 140 Punkte, Chapeau.

Vladislav gab bis zum Schluss alles, um sich für die Landesmeisterschaft zu qualifizieren. Er war einer der zwei Spieler, die es schafften, dem Turniersieger einen halben Punkt abzunehmen. Leider hatte Vladi am letzten Tag mit starken Bauchschmerzen zu kämpfen und holte nur einen halben Punkt aus zwei Partien. Damit wurde er 3. mit 4,5 Punkten und verpasste haarscharf die direkte Qualifikation.

U18

Martin spielte ein starkes Turnier. Nach einem langsamen Start mit vielen Remisen gab Martin gegen Ende nochmal so richtig Gas. Er gewann ansehnlich die letzten beiden Runden und sicherte sich einen starken 3. Platz mit 4,5 Punkten bei sehr starker Konkurrenz.

U16

Was in der U16 los war, konnte wirklich Keiner vorhersehen. Die beiden Favoriten hatten einen desaströsen Start ins Turnier und irrten irgendwo im unteren Bereich der Tabelle herum. Der DWZ-stärkste Spieler holte sogar nur einen halben Punkt aus den ersten drei Partien und brach das Turnier danach krankheitsbedingt ab. Währenddessen spielte Pavel das Turnier seines Lebens. Er machte alle platt, die sich ihm in den Weg stellten und stand am Ende des vorletzten Tages mit einem Punkt Abstand allein an der Tabellenspitze. In den finalen Runden boten die Gegner deutlich mehr Gegenwehr und er erkämpfte sich nur einen halben Punkt aus zwei Partien.

Nach sieben unfassbar spannenden Runden standen drei Spieler mit jeweils fünf Punkten an der Spitze der Tabelle. Pavel, nur durch einen Buchholzpunkt getrennt, wurde unser einziger Bezirksmeister. Damit hat er selbst vor dem Turnier wahrscheinlich nicht gerechnet. Herzlichen Glückwunsch.

Der SK Gräfelfing wünscht allen, die auf der Bayerischen Meisterschaft teilnehmen wollen ganz viel Erfolg.

Hier der Link zu dem ausführlichen Turnierverlauf: https://www.schachbezirk-oberbayern.de/index.php?id=jugendem

(YY)

Team I: wichtiger Sieg gegen Isental

Am 23.02 absolvierten wir die siebte und vermutlich entscheidende Runde in der diesjährigen Saison: wir trafen zuhause auf Spitzenreiter Isental. Wollten wir Aufstiegschancen wahren, mussten wir unbedingt diesen Kampf gewinnen und so traten wir in Bestbesetzung an; einschließlich Massimo, der – klausurgeplagt – zunächst nicht wusste, ob er teilnehmen konnte.

Eine wichtige Vorentscheidung ergab sich an Brett 2, wo Daniel mit Weiß auf sein geliebtes Königsgambit zurückgriff. Trotz Damentausch entwickelten die weißen Figure mächtige Aktivität, die bald ein entscheidendes Übergewicht mündeten.

Einen glänzenden Tag erwischte Thomas an Brett 8, das bei Isental stark besetzt war (stärker als Brett 3). Obwohl es zunächst so aussah, als ob Schwarz gegen Thomas‘ Damengambit Aktivität am Damenflügel entwickelte, konnte Thomas diese neutralisieren und dabei auch investiertes Material
zurückgewinnen. Einen Mattangriff des weißen konterte er seinerseits mit einem unwiderstehlichen Mattangriff via Turmopfer auf g7. Egal was Schwarz getan hätte, er wäre einem Matt nicht mehr entkommen.

An Brett 4 ergab sich ein taktisch-strategisches Hin- und Her, dass Gräfelfing am Schluss für sich entscheiden konnte. Jürgen griff als Weißer gegen Caro-Kann auf die Abtauschvariante zurück. In der Frühphase des Mittelspiels bekam er starken Königsangriff, wobei er Bauern auf b2 stehenließ, den Schwarz nicht nehmen konnte. Weiß eroberte seinerseits einen Bauern, dafür entwickelte Schwarz plötzlich starke Initiative auf der f-Linie. Nach einer großen Ungenauigkeit stand aber Schwarz in einem Endspiel Dame + Läufer gegen Dame + Springer des Weißen angesichts seiner offenen Königsstellung plötzlich auf Verlust. Jürgen verwandelte sicher den Punkt.

In schneller Folge kam es dann zu drei Remisen. Erst machte Yaro auf Brett 5 in unklarer Stellung Remis (Schwarz, Modern), dann ich auf Brett 6 (Damengambit). Arshak auf Brett 1 hatte in der McCutcheon-Variante des Franzosen als Schwarzer als Klippen und taktischen Untiefen umschifft und war in ein Endspiel mit ungleichen Läufern gelandet, das von keiner Seite aus zu gewinnen war.

An Brett 7 hatte Massimo’s Gegner seine eigentlich gute Stellung schrittweise verdorben. Ein angebotenes Qualitätsopfer lehnte Weiß aber, verlor dann aber trotzdem sang- und klanglos.

Der Trostpunkt konnte Isental an Brett 3 einfahren. Oliver hatte in einem Franzosen als Schwarzer einen Bauern mehr, aber im Laufe des Mittelspiels entwickelte Weiß einen unwiderstehlichen Königsangriff.

Damit entschieden wir den Kampf 5,5 : 2,5 für uns. In der Tabelle haben wir beide 11-3 Mannschaftspunkte, aber Isental liegt leicht vorne nach Brettpunkten. Nur ein anderes Ergebnis war vielleicht noch wichtiger: Gauting verliert gegen die Schachunion Ebersberg-Grafing und liegt jetzt hinter uns auf Platz 3, ebenfalls mit 11-3 Punkten!

In den letzten beiden Runden entscheidet sich jetzt der Aufstieg, wobei der SK Gräfeling von den drei Mannschaften das schwierigste Restprogramm hat: in Runde 8 treten wir gegen Ilmünster 2 an (Platz 5) und in Runde 9 gegen die SG Traunstein/Traunreut. (FL)

Team II: knapper Sieg gegen Germering

Am Sonntag, den zweiten Februar, empfing die zweite Mannschaft im Heimkampf Germering II.
Diesmal fehlten uns die Spieler Philipp Zametzer, Marvin Kühn und Vladislav Barsov. Einen
adäquaten Ersatz bildeten Sebastian Zieringer, Tobias Jordan und Martin Trinh.

Am ersten Brett spielte Sebastian Zieringer mit Schwarz. Hier ergab sich die Caro-Kann-Hauptvariante. Obwohl die Könige entgegengesetzt rochierten, konzentrierte sich die Aktivität der Figuren auf das Zentrum. Im weiteren Verlauf tauschten sich einige Figuren ab und Sebastian gelangte in ein Turmendspiel mit noch allen Türmen auf dem Brett.

Tobias Jordan – an Brett Zwei mit Weiß – baute sich in der Pirc-Eröffnung mit einem großen Zentrum – d4, e4 und f4 – auf. In der Folge setzte sein Gegner mit e5 dagegen, die Position öffnete sich etwas und das taktische Element rückte mehr in den Vordergrund.

Am benachbarten Brett baute sich Martin Hock – mit Schwarz – in der Englischen Eröffnung symmetrisch auf. Sein Gegner wurde am Königsflügel aktiv und Martin am Damenflügel. Die Stellung war taktisch geladen und das ursprüngliche positionelle Manövrieren trat jetzt in den Hintergrund.

Bei Jürgen Klapper an Brett Vier mit Weiß ergab sich eine Abtauschvariante der Slavischen Verteidigung. Ihm gelang es, das Zentrum weiter zu stärken und die meisten Figuren tauschten sich in der Folge ab.

Bei mir an Brett Fünf mit Schwarz wählte mein Gegner gegen die Najdorf-Variante in der Sizilianischen Verteidigung einen klassischen Aufbau mit Le2, Le3 und f4. Mir gelang es, das Läufer-Paar zu behalten und meine Türme auf der e-Linie zu verdoppeln. In dieser Position mit leichter Initiative von mir, beging ich eine Ungenauigkeit und musst die Dame für Springer und Turm tauschen, um größeren Materialverlust zu vermeiden.

Martin Trinh – am letzten Brett mit Weiß entschied sich für die Vorstoß Variante in der Französischen Eröffnung. Ihm gelang es, den schwarzfeldrigen Läufer gegen einen seiner Springer zu tauschen und über einen weiteren Springerabtausch auf f5 die Bauerstruktur am Königflügel zu schwächen. Mit e6 und Lxh6 setzte er einen Königsangriff in Gang.

Währenddessen einigen sich Jürgen und sein Gegner in einem ziemlich ruhigen Turm-, Turm- plus Springer- Endspiel auf ein Remis(½ : ½).

Am letzten Brett gelangt Martins aussichtsreicher Königsangriff leider in Stocken. Über ein Dauerschach verlief die Partie ins Remis (1 : 1).

Mir ermöglicht ein Doppelangriff das Gewinnen einer Qualität plus Bauern. Das Eindringen meiner Türmen mit der Unterstützung meines weißfeldrigen Läufers engte die restlichen weißen Figuren zunehmend ein (2:1).

Zu diesem Zeitpunkt sahen Brett zwei und drei ziemlich ausgeglichen aus.
Allerdings war Sebastian a Brett 1 mit einem komplizierten Turmendspiel mit einem Bauern weniger konfrontiert.

Nachdem die taktischen Finessen abgewehrt wurden, einigten sich die Spieler a Brett Drei in einem Läufer-Läufer gegen Läufer-Springer-Endspiel auf ein Remis (2½ : 1½).

Bei Tobias – a Brett Zwei – neigte sich das Spiel Richtung Endspiel zu. Dennoch mussten beide ihren König vor Exposition schützen, da noch jeweils die Damen und zwei Leichtfiguren auf dem Brett sind.

Sebastian gelang es die übrigen Bauern so abzutauschen, so dass nur noch ein Mehrbauer auf der a-Linie übrig blieb. Mit der faszinierenden Ressource Tb7+ (weiß: Th1, Kb6, a6 und schwarz: Tf7, Kb8) war hier der halbe Punkt für mindestens Unentschieden erreicht (3 : 2).

Mit dieser Nachricht ging Tobias seine Position ruhig an, woraufhin er sich mit dem Gegner kurz darauf au ein Remis einigen (3½ : 2½).

Dieser Mannschaftskampf war sehr knapp. Nach einer spielfreien nächsten Runde geht es gegen Miesbach weiter. (AR)