Nach dem verhaltenen 4:4 gegen Ebersberg in Runde 2 spielten wir zur Runde 3 am 01.12 zum ersten Mal in Bestbesetzung in dieser Saison zuhause gegen Germering.
Ein blendenden Start hatte Jürgen an Brett 4 mit Weiß. In einem Spanier mit frühem De2 konnte er den schwarzen König sehr bald in Bedrängnis bringen. Ein Ausweichmanöver brachte nichts ein, es erfolgte ein Mattangriff.
Genau umgekehrt lief es für Oliver mit Schwarz an Brett drei. In einem Colle-Standardangriff von Weiß mit massivem Figurendruck von Dame, Turm, Läufer und Springer am Königsflügel sah es sehr bald mau aus für die schwarze Majestät. Trotz Oliver’s zäher Verteidigung und Damentausch war die Königsstellung am Ende zu sehr kompromittiert und es hingen zu viele Figuren, so dass Schwarz aufgeben musste.
Ich hatte es an Brett 6 mit Weiß in einem Standarddamengambit (abgelehnt) mit einem frühen 4.. a6 zu tun, dass ich mit dem Vorstoß c5 beantwortete (anstelle von Tausch auf d5). Im weiteren Verlauf war ich immer leicht im Vorteil, insbesondere, nachdem Schwarz den Abtausch des schwarzfeldrigen Läufers gegen einen Springer mit anhaltendem Druck meines Läufers auf g5 zuließ. Schwarz musste seine Stellung mit h6/g5 schwächen. Zudem bekam ich die offene c-Linie. Allerdings war der bald erfolgende finale Fehler von Schwarz nicht erzwungen: er ließ einen Doppelangriff auf Damen und Springer zu, praktisch ein einzügiger Einsteller. Der volle Punkt ging dann bald an mich.
An Brett 1 hatte Arshak mit Schwarz in einem Franzosen nach frühem Damentausch eine flexible Abwehrstellung aufgebaut. Den Raumvorteil von Weiß am Königsflügel konnte er mit Druck auf die Mitte kontern. Im weiteren Verlauf konnte Weiß zwar einen entfernten Freibauern auf der a-Linie etablieren, Schwarz brach aber durch Druck auf den weißen c-Bauern seinerseits mit seinem d-Bauern durch. Das war dann auch der Matchwinner. Nach einem Ablenkungsmanöver unter Turmopfer konnte sich der mittlerweile auf der e-Linie gelandete Bauer in eine Dame verwandeln und damit den Sieg sichern.
Schon bald zwei Bauern mehr hatte Daniel als Weißer an Brett 2 in einem Winawer-Franzosen mit Ld2. Schwarz fand überhaupt kein Rezept gegen diesen Aufbau und verteidigte sich zwar zäh,
aber letztlich rein passiv. Gegen den weißen Bauernsturm am Königsflügel mit Schwerfigurenunterstützung gab es keine Verteidigung. Mit diesem Sieg hatten wir das Remis bereits sicher.
Gar nicht zu laufen schien es zunächst an Brett 5 für Yaro in der modernen Verteidigung. Nach einem weißen Bauernopfer auf e6, das Yaro ablehnte, war der schwarze Königsflügel wie eingemauert und die Entlastungsversuche mit Springer und Damen schienen nichts zu bringen. Allerdings übersah Weiß in Zeitnot eine taktische Wendung mit der Schwarz eine Qualität mehr im Endspiel erringen konnte und dann bald gewann.
Das sollte allerdings nicht der einzige überraschende Sieg bleiben. An Brett 8 hatte Thomas wie üblich die englische Eröffnung als Weißer angestrebt. Die Kontrahenten landeten einem Doppelturmendspiel, wo Weiß zwar einfach einen Bauern weniger, dafür allerdings aktives Figurenspiel hatte. Nach Abtausch eines Turmpaares ließ Schwarz erst den verbliebenen weißen Turm, danach den weißen König zu aktiv werden. Eine Taktik am Schluss mit Turmopfer und scheinbar unaufholbarem Bauern auf d2 wehrte Thomas mühelos ab.
In der letzten verblieben Partie an Brett 7 hatte es Massimo mit einer Art Reti-Eröffnung von Weiß mit Läufer auf g2 und Bauern d3 und c4 zu tun. Die meiste Zeit war die Partie in sehr ruhigen Bahnen. Am Ende aber ließ Weiß seine Bauernstruktur am Königsflügel zu sehr aufweichen, was Schwarz dann taktisch ausnutzen konnte. Nach Damentausch war das Bauernendspiel dann gewonnen.
Durch diesen Kantersieg und durch das Remis unserer Verfolger Isental und Gauting sind wir zunächst auf Platz 1 gelandet. Weiter geht es dann schon in 14 Tagen in Runde 4 auswärts gegen Gauting. (FL)