In der 5. Runde der Zugspitzliage 2022/23 waren wir mit viel
Selbstvertrauen zu den Schachfreunden nach Bad Tölz gefahren,
waren wir doch nominell die um einiges stärkere Mannschaft.
Allerdings gestaltet sich der Kampf weitaus dramatischer
als uns lieb war und am Ende mussten wir in die Punkteteilung
einwilligen. Aber der Reihe nach.
Ich hatte an Brett drei bald nach der Eröffnung (Königsindisch) eine angenehme
Stellung, da sich Schwarz selbst etliche Bauernschwächen zugefügt
hatte. Allerdings wollte ich keinerlei Gegenspiel zulassen, agierte
dabei übervorsichtig und vergab jeglichen Vorteil in einem Läuferendspiel,
in der mein Läufer nur nominell besser aussah, aber es nirgendwo ein
Durchkommen mit dem König gab. Punkteteilung war die logische Folge.
Yaro hatte es an Brett fünf mit einem abgelehnten Morra-Gambit zu
tun. Allerdings konnte Schwarz dabei den Druck überhaupt nicht
abschütteln und nach einer pfiffigen Kombination, der Schwarz
die Dame gekostet hätte, konnte Yaro den vollen Punkt einfahren.
An Brett zwei spielte Oliver Gesing mit Schwarz die vergiftete
Bauern-Variante der Französischen Verteidigung (Winawer-Variante),
konnte aber nur mit Mithilfe des Gegners das Remis halten.
An Brett war Oliver Edelmann mit Schwarz ebenfalls unter andauerndem
Druck, den er erst im Endspiel mit ungleichen Läufern abschütteln
konnte: das Remis war unvermeidlich.
An Brett 1 verpasste Daniel an einer Stelle einen guten Zug und die Bewertung änderte sich von „fast gewonnen für Weiß“ auf „vermutlich gewonnen für Schwarz“. Leider geriet Weiß dann in einen Königsangriff, aus dem Daniel sich nur durch Hergabe zu vieler Bauern befreien konnte und dann letztlich aufgeben musste.
Damit stand es 2.5 – 2.5!
An Brett 4 war Thomas auf der „falschen“ Seite „seiner“ Eröffnung, nämlich
Englisch gelandet (die Stellung transponierte aber zu einem für Weiß
günstigen Damengambit. Am Damenflügel hatte Weiß zwei Freibauern, die
allerdings verdoppelt waren. Durch passives Spiel verlor Weiß erst den
einen, dann den anderen Freibauern und musste in einem Damenendspiel
um das Remis kämpfen.
Nach mehr als 80 Zügen schien es also ob Schwarz endlich seinen Bauern
durchbringen würde können, aber da schnappte die Patt-Falle von Weiß zu:
er hatte schon vor einiger Zeit seinen König so aufgestellt, dass eine
schwarze Dame auf der 2. Reihe dem weißen König alle Felder nahm.
Letztendlich war das 3:3 verdient, denn wir konnten die eigentlich schwächeren Gegner nicht nur nicht besiegen, sondern standen in einigen Partien sogar mit
dem Rücken zur Wand.
In der Runde 6, zuhause gegen TuS Fürstenfeldbruck am 05.02.2023, muss dann allerdings ein Sieg her, denn sonst können wir den Gedanken an einen Aufstieg vergessen! (FL)