Team I: Lehrstunde in Gauting

Nach dem 7:1 gegen Germering in Runde ahnten wir bereits dass es gegen Gauting auswärts in Runde 4 deutliche schwerer werden würde, zumal wir ohne Daniel spielten.

Es begann mit einem Remis von Oliver mit Schwarz an Brett 4 gegen den Abtauschfranzosen
von Schachfreund Olbricht. Beide hatten zwei Springer auf dem Brett mit gesunder Bauernstruktur, die Punkteteilung war gerechtfertigt.

Ebenfalls die Punkte teilte sich Thomas an Brett 7 mit Weiß in der Englischen Eröffnung in einem Turmendspiel mit leicht schlechterer Stellung.

Einen ganz schlechten Tag hatte ich an Brett 5 mit Weiß gegen die Modern / Robatsch-
Verteidigung. Nachdem ich zunächst passiv und präventiv gespielt hatte, wollte ich plötzlich mit g4 am Königflügel (wohin ich selbt rochiert hatte) aktiv werden. Zwei schlechte Züge hintereinander und ich hatte durch einen Springerabzug, der gleichzeitig meinen Springer durch einen schwarzen Läufer angriff, einen Bauern weniger. Meine Versuche, doch noch ein wenig Aktivität heraus zu kitzeln, wurden durch ein (Pseudo)Damenopfer meines Gegners gleich im Keim erstickt. Wir landeten in einem für mich verlorenen Endspielt Turm+Läufer gegen Turm+Springer, wobei Schwarz ein 5-3 Bauernmajorität am Damenflügel + Freibauer hatte. Ich musste bald die Segel streichen.

An Brett 3 schien es zunächst, als ob Jürgen einen aussichtsreichen Angriff mit Weiß in einer Sizilianischen Partie hätte. Allerdings verteidigte sich der Gegner umsichtig und erreichte eine ein Endspielt mit Mehrbauern, wobei Weiß einen Freibauern am Damenflügel und Schwarz zunächst eine 3-1, dann 3-0 Mehrheit am Königsflügel hatte. Da Schwarz den weißen Freibauern sicher
blockieren konnte, musste Jürgen bald aufgeben.

An Brett 8 hatte Vladislav mit Schwarz ebenfalls eine Art Modern / Robatsch auf dem Brett, wobei Weiß früh von Hauptvarianten abwich. Im weiteren Verlauf enstand eine stark Königsindisch anmutende Stellung, wobei Vladislav anstatt am Königsflügel anzugreifen, plötzlich am Damenflügel Aktivität entwickeln wollte. Dies allerdings nützte nur seinem Gegner, der erst eine Qualität, dann durch einen weit vorgeschobenen Bauern noch eine Qualität gewann. Auch hier bekamen die Gautinger bald den vollen Punkt.

Mit 4-1 konnte es also nur noch Remis werden. Einen Lichblick bot
Massimo an Brett 6. Mit einer Art Benoni gegen die Fianchetto-Aufstellung
des Weißen hatte er im Mittelspiel einen Bauern mehr, worauf der Gegner
eine Qualität opferte, um ebenfalls eine Bauernmajorität im Zentrum zu
erlangen. Massimo blockte allerdings die Ambitionen von Weiß durch einen
Freibauern auf c2 plus Turmunterstützung gekonnt ab und so kamen wir
zum einzigen vollen Punkt im Match.

Bei Yaro an Brett 4 sprang die Stellungsbewertung mehrfach hin- und her. Weiß hatte gegen Yaro’s Modern-Aufbau im Mittelspiel einen Bauern geopfert, was im auch Vorteil einbrachte. ALlerdings vermochte es Schwarz später einen Königsangriff zu inszenieren. Yaro hätte ein Remis durch Dauerschach in der Hand gehabt, das er aber wegen der Matchsituation ablehnte. Im weiteren Verlauf musste er dann eine Qualität opfern, der zwei-Bauern-Vorsprung war aber wegen der verstreuten Figuren bald dahin und Weiß gewann im Endspiel.

Arshak an Brett 1 hatte mit seinem Englisch-Aufbau andauernden Druck im Mittelspiel, der aber gegen Ende des Mittelspiels verflachte und in eine Schwerfigurenendspiel mit leicht besseren Aussichten für Schwarz mündete. Die Punkteteilung hier war für beide Seiten gerechtfertig.

Mit 2,5 – 5,5 hatten wir an diesem Sonntag eine kostenloste Lehrstunde erhalten. Bleibt zu hoffen, dass wir in Runde 5 gegen Traunstein wieder zu alter Form, hoffentlich in Bestbesetzung, zurückfinden. (FL)

Team I: Kantersieg gegen Germering

Nach dem verhaltenen 4:4 gegen Ebersberg in Runde 2 spielten wir zur Runde 3 am 01.12 zum ersten Mal in Bestbesetzung in dieser Saison zuhause gegen Germering.

Ein blendenden Start hatte Jürgen an Brett 4 mit Weiß. In einem Spanier mit frühem De2 konnte er den schwarzen König sehr bald in Bedrängnis bringen. Ein Ausweichmanöver brachte nichts ein, es erfolgte ein Mattangriff.

Genau umgekehrt lief es für Oliver mit Schwarz an Brett drei. In einem Colle-Standardangriff von Weiß mit massivem Figurendruck von Dame, Turm, Läufer und Springer am Königsflügel sah es sehr bald mau aus für die schwarze Majestät. Trotz Oliver’s zäher Verteidigung und Damentausch war die Königsstellung am Ende zu sehr kompromittiert und es hingen zu viele Figuren, so dass Schwarz aufgeben musste.

Ich hatte es an Brett 6 mit Weiß in einem Standarddamengambit (abgelehnt) mit einem frühen 4.. a6 zu tun, dass ich mit dem Vorstoß c5 beantwortete (anstelle von Tausch auf d5). Im weiteren Verlauf war ich immer leicht im Vorteil, insbesondere, nachdem Schwarz den Abtausch des schwarzfeldrigen Läufers gegen einen Springer mit anhaltendem Druck meines Läufers auf g5 zuließ. Schwarz musste seine Stellung mit h6/g5 schwächen. Zudem bekam ich die offene c-Linie. Allerdings war der bald erfolgende finale Fehler von Schwarz nicht erzwungen: er ließ einen Doppelangriff auf Damen und Springer zu, praktisch ein einzügiger Einsteller. Der volle Punkt ging dann bald an mich.

An Brett 1 hatte Arshak mit Schwarz in einem Franzosen nach frühem Damentausch eine flexible Abwehrstellung aufgebaut. Den Raumvorteil von Weiß am Königsflügel konnte er mit Druck auf die Mitte kontern. Im weiteren Verlauf konnte Weiß zwar einen entfernten Freibauern auf der a-Linie etablieren, Schwarz brach aber durch Druck auf den weißen c-Bauern seinerseits mit seinem d-Bauern durch. Das war dann auch der Matchwinner. Nach einem Ablenkungsmanöver unter Turmopfer konnte sich der mittlerweile auf der e-Linie gelandete Bauer in eine Dame verwandeln und damit den Sieg sichern.

Schon bald zwei Bauern mehr hatte Daniel als Weißer an Brett 2 in einem Winawer-Franzosen mit Ld2. Schwarz fand überhaupt kein Rezept gegen diesen Aufbau und verteidigte sich zwar zäh,
aber letztlich rein passiv. Gegen den weißen Bauernsturm am Königsflügel mit Schwerfigurenunterstützung gab es keine Verteidigung. Mit diesem Sieg hatten wir das Remis bereits sicher.

Gar nicht zu laufen schien es zunächst an Brett 5 für Yaro in der modernen Verteidigung. Nach einem weißen Bauernopfer auf e6, das Yaro ablehnte, war der schwarze Königsflügel wie eingemauert und die Entlastungsversuche mit Springer und Damen schienen nichts zu bringen. Allerdings übersah Weiß in Zeitnot eine taktische Wendung mit der Schwarz eine Qualität mehr im Endspiel erringen konnte und dann bald gewann.

Das sollte allerdings nicht der einzige überraschende Sieg bleiben. An Brett 8 hatte Thomas wie üblich die englische Eröffnung als Weißer angestrebt. Die Kontrahenten landeten einem Doppelturmendspiel, wo Weiß zwar einfach einen Bauern weniger, dafür allerdings aktives Figurenspiel hatte. Nach Abtausch eines Turmpaares ließ Schwarz erst den verbliebenen weißen Turm, danach den weißen König zu aktiv werden. Eine Taktik am Schluss mit Turmopfer und scheinbar unaufholbarem Bauern auf d2 wehrte Thomas mühelos ab.

In der letzten verblieben Partie an Brett 7 hatte es Massimo mit einer Art Reti-Eröffnung von Weiß mit Läufer auf g2 und Bauern d3 und c4 zu tun. Die meiste Zeit war die Partie in sehr ruhigen Bahnen. Am Ende aber ließ Weiß seine Bauernstruktur am Königsflügel zu sehr aufweichen, was Schwarz dann taktisch ausnutzen konnte. Nach Damentausch war das Bauernendspiel dann gewonnen.

Durch diesen Kantersieg und durch das Remis unserer Verfolger Isental und Gauting sind wir zunächst auf Platz 1 gelandet. Weiter geht es dann schon in 14 Tagen in Runde 4 auswärts gegen Gauting. (FL)

Team I: Punkteteilung in Ebersberg

Nach dem Sieg gegen Waldkraiburg in Runde I traten wir in Runde 2 am 11.10 auswärts gegen die Schachunion Ebersberg-Grafing an. Nominell schwächer als der Erstrundengegner hielten die Ebersberger dennoch mehr als mit.

An Brett 3 hatte es Jürgen mit Schwarz gegen einen Sizilianer in der klassischen Variante zu tun. Die Gegner kamen hier nicht über ein Abtasten hinaus und erreichten bald ein Remis.

An Brett 8 hatte Marvin mit Schwarz eigentlich eine Figur mehr, übersah dann aber die einzige Idee, die der Gegner noch hatte (Mattangriff, sollte Schwarz den Turm auf a1 nehmen. Stattdessen hätte er Figur und zwei Bauern mit Damentausch haben können. Leider hier ein 0:1.

Genau umgekehrt lieft es bei Vladislav auf Brett 7. Hier war es Weiß, der eine Dame gegen zwei Leichtfiguren bekam und die Verwertung zum vollen Punkt ließ nicht lange auf sich warten.

An Brett 4 spielte Oliver mit Weiß gegen einen Franzosen an. Der zerrupften Bauernstellung von Weiß stand Figurenaktivität mit den Schwerfiguren gegenüber. Die Gegner einigten sich auf ein Remis.

Ebenfalls in Remis willigte Daniel an Brett 2 ein, auch gegen einen Sizilianer.

Thomas kam in Endspiel an Brett 6 unter gehörigen Druck. Hier war das Remisangebot von Weiß ein glücklicher Ausgang für uns.

Ich hatte an Brett 5 als Weißer ein Benko-Gambit mit a4 abgelehnt und kam ganz gut aus der Stellung raus, fand aber nicht immer die beste Fortsetzung. Ein unklares Bauernopfer von mir hätte mir aber nach der fehlerhaften Fortsetzung von Schwarz für einen Zug glänzende Aussichten beschwert. Nachdem ich die Chance verpasst hatte, versandete die Partie ins Remis.

An Brett 1 spielte Arsak als Weißer in einem Reti-Aufbau lange Zeit druckvoll und umsichtig und hätte gewinnen können, aber auch ergab sich für uns nicht mehr als ein Remis.

Insgesamt ein glückliches 4:4 für beide Mannschaften. (FL)