Gelungener Saisonauftakt gegen Waldkraiburg

Die neue Saison in der Bezirksliga 2024/25 startete heute, am Sonntag den 06.10.2024, zum ersten Mal im neuen, temporären Vereinsheim in der Gemeindebücherei Gräfefelfing.

Unser Gegner war Waldkraiburg, ein Absteiger aus der Regionalliga Süd-Ost. Wir mussten leider ohne Daniel und Oliver Gesing antreten, hatten dafür aber mit Vladislav Barsov und Sebastian Zieringer adäquaten Ersatz an den hinteren Brettern.

Arshak heute wenig zu tun, da die Gegner das erste Brett frei ließen. Der Rest der Partien war aber durchwegs anspruchsvoll und über weite Teile spannend. Vladislav Barsov hatte an Brett 7 mit Schwarz die französische angestrebt. Nach einigen Verwicklungen im Zentrum verlief die Partie dann ins Remis. An Brett 2 konnte Jürgen Hofmann in eine spanischen Partie einigen Druck am Königsflügel aufbauen, der nach Damen- und Turmtausch dann in ein völlig ausgeglichenes Springerendspiel endete.

Thomas hatte sich an Brett 6 in einer englischen Partie auf unklare Verwicklungen eingelassen. Sein Bauernspiel auf beiden Flügeln schwächte etwas seine Köngisstellung. Ein Damenausflug nach a7 erwies sich als ungerechtfertigt und sein Gegner schloss die weiße Dame mit einem Bauernzug vom Rest des Geschehens aus, konterte dann selbst im Zentrum und Thomas‘ geschwächte Königsstellung machte sich dann schnell bemerkbar. Ein Springeropfer zwang Weiß zur Aufgabe, da Turm- und damit Partieverlust unvermeidlich war.

An Brett 8 hatte Sebastian Zieringers Gegner das angebotene Morra-Gambit abgelehnt. Im weiteren Verlauf erhielt Weiß das Läuferpaar une einen Freibauern am Damenflügel mit Gegenspiel für Schwarz am Königsflügel. Zum Schluss hatte Sebi immer noch einen Bauern mehr im Turmendspiel, vermochte aber nicht korrekt zu vereinfachen. Das Endergebnis war dann Remis.

Ich hatte mit Weiß auf Brett 4 bereits früh bedeutenden Vorteil haben können, weil mein Gegner mir in der Eröffnung gleich ein Tempo schenkte, was ich aber nicht wahrnahm. Trotzdem war meine Stellung meist leicht besser, leider ließ ich die Partie nach Damentausch dann schnell verflachen. Obwohl ich im Besitz des „guten“ weißfeldrigen Läufers war und Schwarz den „schlechten“
hatte, war die Stellung nach Damentausch letztlich leicht besser für Schwarz, insbesondere nachdem ich zu früh die Stellung öffnete. Das Remis war letztlich glücklich für mich.

Zum Matchwinner wurde heute Yaroslav Yaroshenko mit Schwarz an Brett 3. Weiß griff nach
verhaltener Behandlung von Yaro’s „moderner Eröffnung“ im Mittelspiel dann ungestüm am Damenflügel an und drohte Schwarz zu überrennen. Allerdings wollte Weiß zu viel zu schnell und „veropferte“ sich, wobei plötzlich das schwarze Gegenspiel mit weit vorgeschobenem Bauern und Mattdrohungen zum Tragen kamen. Letztlich hatte Yaro in einem Läuferendspiel einfach einen Bauern mehr, denn er sicher verwertete. Weiß kam in Zugzwang und musste dem schwarzen
König den Marsch in die gegnerische Stellung gestattete, was den Sieg einbrachte.

Damit stand es 4:3 für uns und eine Partie war noch offen. An Brett 5 hatte Massimo die französische Verteidigung auf dem Brett. Sein Gegner spielte eine Nebenvariante mit De2 und Läuferfianchetto. Schwarz konnte einen Königsangriff unter Bauernopfer abblocken, stand aber auf beiden Flügeln gedrückt. Nach Damentausch hatten wir auch hier ein Läuferendspiel auf dem Brett. Massimo konnte den Gegner auf den schwarzen Feldern erfolgreich blockieren und trotz Mehrbauern musste Weiß ins Remis einwilligen. Damit hatten wir das Match mit 4.5 – 3.5 gewonnen.

Damit war uns ein guter, wenn auch etwas glücklicher Saisonauftakt gelungen. Am 10.11 geht es in Runde zwei weiter gegen Ebersberg-Grafing. (FL)

Team I: Schlussakkord zum Saisonende

Die 9. und Letzte RUnde der Bezirkslig Oberbayern 2023/24 war von Spannung geprägt. Weil MTV Ingolstadt in Runde 8 einen Mannschaftspunkt gegen Töging II abgegeben hatte lagen wir nur noch mit einen MP hinter den Ingolstädtern bei gleichen Brettpunkten.

Mit fast Bestbesetzung traten wir zuhause gegen Traunstein / Traunreut an. Unsere Gegner dagegen waren an den hinteren vier Brettern ersatzgeschwächt.

Den Auftakt machte Marvin an Brett 8 mit Weiß. Wie bereits letzte Runde kam wieder ein geschlossener Sizilianer aufs Brett. Nachdem Schwarz bereits im frühen Mittelspiel ein Damen eingestellt hatte, ließ Marvin nichts mehr anbrennen und fuhr bald den vollen Punkt ein.

An Brett 5 spielte Yaro wie üblich seine „Modernes System“ gegen weißes 1.e4. Das Mittelspiel erwies sich als ausgeglichen mit leicht besserer Stellung für Schwarz. Es kam bald zur Punkteteilung. Ebenso teilte sich Daniel an Brett 2 mit Weiß in einem Katalanen mit gegenseitigem Fianchetto bald die Punkte (er stand leicht schlechter).

An Brett 4 konnte Jürgen endlich seine Remisserie überwinden und gewann überzeugend mit Weiß in einem Franzosen (McCutcheon-Variante des Sc3-Franzosen).

An Brett 6 kam ich mit Weiß sehr gut aus der Eröffnung (Englund-Gambit) heraus. Schwarz hatte durch die Gegenüberstellung Turm vs. Dame immer Probleme und opferte einen Bauern für unklare Angriffschancen am Königsflügel. Allerdings geriet sein König bald selbst unter Beschuss und verlor noch einen Bauern. Als Schwarz mit Hilfe eines weiteren Bauernopfers die Lage klären wollte, stellte ich meinen Turm zum nehmen hin. Die Annahme des (Pseudo)opfers war ein großer Fehler, danach war es wegen Mattdrohungen sofort aus. Das war gleichzeitig auch bereits der Matchgewinn.

An Brett 1 veropferte sich Weiß gegen Arshak’s Franzosen und musste wg.
Materialmangel bald die Segel streichen. Er hätte allerdings wesentlich
stärker spielen und Schwarz in größere Bedrängnis bringen können.

An dieser Stelle stands es 5:1 für uns, zwei Partien waren noch zu spielen. An Brett 6 hatte Thomas eine semi-slawische Partie, die später zu einem Damengambit mutierte. Er hatte im frühen MIttelspiel einen Bauern gewonnen, den er bis zum Endspiel hielt. Allerdings hatten beide Seiten zwei Läufer und es würde schwierig werden zu gewinnen. Im weiteren Verlauf leistet sich Weiß aber immer wieder Ungenauigkeiten, worauf Schwarz in die weiße Stellung mit dem König eindringen konnte: 0-1.

An Brett 3 kam Oliver mit Schwarz aus seinem Winawer-Franzosen nie richtig aus der Stellung heraus. Obwohl er zwischendurch einen Bauern mehr hatte, entwickelte das Läuferpaar von Weiß gegen das Springerpaar von Schwarz soviel Druck, dass die Stellung im Endspiel zusammenbrach.

Damit war der Endstand 6-2 für uns. Da der MTV Ingolstadt mit Bestbesetzung gegen die ersatzgeschwächten Rosenheimer antrat, war einen Sieg der Autostädter nicht zu zweifeln.

MTV Ingolstadt ist damit in die Regionallige Südwest aufgestiegen, uns bleibt der verdiente zweite Platz (mit besserer Brettpunktewertung).

Ich hoffe, dass es nächste Saison noch besser wird für uns und bedanke
mich bei allen Mitspielenden! (FL).

Überzeugender Sieg gegen Trostberg II

Nachdem in Runde 7 sich die Rosenheimer als überraschend stark erwiesen hatten, waren wir in Runde 8 gespannt, wie es auswärts gegen Trostberg II laufen würde. Da diesmal etliche Stammspieler verhindert waren, kamen Marvin und Anton an Brett 7 und 8 zum Einsatz.

An Brett 8 hatte es Anton mit Schwarz mit der Alapin-Variante der sizilianischen Verteidigung zu tun. Weiß bot in der Mitte des Mittelspiels trotz besserer Stellung überraschend Remis an, dass Anton nach Beratung mit dem Mannschaftsführer annahm.

An Brett 4 spielte Yaro mit Schwarz die „Moderne Verteidigung“. Weiß öffnete trotz fehlender Entwicklung die Stellung und zog auch weiterhin eher planlos seine Figuren hin- und her. Yaro nutzte seine überlegene Stellung konsequent und so stand es bald 1.5-0.5 für uns.

An Brett 3 konnte Jürgen Hofmann mit Weiß in einem Winawer-Franzosen nicht viel aus der Stellung herausholen und so einigten sich die Gegner bald auf Remis.

Arshak hatte an Brett 1 lange Zeit in der Englischen Eröffnung eine recht ausgeglichene Stellung. Erst gegen Ende des Mittelspiels erlaubte sich Schwarz einen entscheidenden Fehler, den Arshak sogleich ausnutzte. In der Schlussstellung hätte er einen gedeckten Freibauern im Damenendspiel gehabt und das wollte sich Schwarz nicht mehr zeigen lassen.

Ich kam an Brett 5 mit Weiß schlecht aus der Eröffnung heraus. Ich ließ mich auf eine Variante des Budapester Gambits ein, die ich kaum vorbereitet hatte. Schwarz hatte einen sehr guten schwarzfeldrigen Läufer, mein weißfeldriges Pedant war dagegen eher mit Verteidigung des Bauern e4 beschäftigt.

Ich bot recht bald Remis an, dass Schwarz dankenswerterweise sogleich annahm. Mein Gegner hätte gefahrlos weiter (auf Gewinn) spielen können, insofern muss trotz deutlicher DZW-Überlegenheit zufrieden sein.

Marvin spielte an Brett 7 einen geschlossenen Sizilianer. Nach einem Pseudo-Bauernopfer stand Schwarz gut bis besser. Ein weit vorgeschobener Freibauer auf b3 sicherte Schwarz gefahrlos das Remis. Es war eher Weiß, der aufpassen musste. Das Remis durch Dauerschach ging voll in Ordnung, mehr war nicht drin für Weiß.

An Brett 2 hatte Daniel einen Benoni-Aufbau mit Schwarz. Nach Ungenauigkeiten von Weiß konnte er sich einen vorgeschobenen Freibauern im Turnendspiel sichern. Dies und die überlegene Königsaktivität sicherte Daniel den baldigen Sieg. Dies bedeutete auch bereits den Mannschaftssieg für uns.

Jetzt musste sich Brett 6 erweisen, wie hoch dieser letztlich ausfallen würde. Thomas hatte mit Schwarz einen symmetrischen Aufbau gegen die Englische Eröffnung gewählt. Eine Bauernmajorität am Königsflügel sichert Schwarz einen anhaltenden Vorteil im Läuferendspiel, den Thomas konsequent ausnutzte: 6-2 für uns!

In 14 Tagen geht es gleich weiter mit der letzten Runde in der Saison 23/24 gegen Traunstein/Traunreut. Wir liegen nur einen Mannschaftspunkt hinter Nummer 1, MTV Ingolstadt. Vielleicht geben sich die Ingolstädter ja noch ein Remis-Blöße wie heute, dann wären wir Aufsteiger in die Regionalliga, falls wir die letze Runde gewinnen. (FL)