KEM Zugspitze 2023 – Hohenpeißenberg

Die diesjährige Kreiseinzelmeisterschaft des Kreises Zugspitze fand zwischen dem 05.01 und dem 08.01.2023 im Haus der Vereine in Hohenpeißenberg statt. Es war die erste Präsenz-KEM nach der pandemiebedingten Zwangspause seit 2020 und entsprechend gespannt waren alle, wie sie am Brett abschneiden würden.

Sechs Gräfelfinger traten in verschiedenen Klassen an. In der kombinierten U12/U10-Klasse waren wir mit drei Spielern vertreten: Vladislav Barsov, Vladimir Yaroshenko und Felix Hilpert. Vladislav und Vladimir hätten mit ein wenig mehr Umsicht und Glück mit dem siegreichen Jacob Greive (TV Tegernsee, 8/9) mithalten können, landeten nach 9 Runden aber auch sehr erfolgreich mit jeweils 7.5 / 9 auf dem verdienten 2. und 3. Platz. Felix erreichte Platz 13 von 20 Teilnehmern.

Einen Überraschungserfolg verbuchte Rene Piper in der Meisterklasse II. Mit 4 Punkten aus 7 Partien belegte Rene Platz 10 von 34 Teilnehmern gegen zum Teil erheblich stärkere Gegnerschaft, was auch mit einem DWZ-Zuwachs von 240(!) Punkten belohnt wurde.

Thomas‘ erklärtes Ziel in der M1 war es, weiterhin die Berechtigung für die M1 nächstes Jahr zu erhalten, was er am Ende aber mehr als übererfüllte! Thomas gab nur einen vollen Punkt ab und mit Siegen gegen Hamann, Boos und Hashagen und weiteren drei Remisen konnte er mit 4.5/7 Punkten einen schönen 5. Platz erkämpfen. Herzlichen Glückwunsch!

Für mich war die Frage, ob ich meiner nominellen Favoritenrolle gerecht werden konnte. Nach DWZ lag ich an Platz im Startrang hinter Korbinian Böhm, aber vor „Altmeister“ Thomas Lochte. Und es lief überwiegend gut, wobei auch das Losglück eine Rolle spielte.

Nach einem Auftaktsieg mit Weiß gegen Boos musste ich in der 2. Partie des ersten Tages ein Remis gegen Thomas Bleichner hinnehmen, wobei ich noch Glück hatte: durch eine nachlässige Behandlung einer gefährlichen Gambit-Variante im Zweispringer-Spiel hatte ich zwei Bauern im Endspiel eingebüßt und war klar auf der Verliererstraße. Durch ein taktisches Versehen meines Gegners konnte ich einen davon zurückgewinnen und in ein unverlierbares Läuferendspiel abwickeln.

Am nächsten Tag hatte ich noch einmal zweimal Weiß. Die erste Partie gegen Gerhard Schmitz verlief relativ geradlinig und ungefährdet für mich. Nachdem Schwarz eine gefährliche Initiative am Königsflügel zugelassen hatte, konnte er den Angriff nur durch Hergabe eines Bauern abwehren und musste in ein verlorenes Turmendspiel einlenken.

Die zweite Partie dieses Tages aber war weitaus umkämpfter und dramatischer. Ich lehnte das Wolga-Gambit meines Gegners Johannes Ohlhof ab, wodurch Schwarz zunächst keine Probleme mehr hatte. Nach einer etwas unklaren Abwicklung bekam ich aber Initiative im Zentrum, die sich dann auf den schwarzen Königsflügel verlagerte. In Zeitnot stellte ich dann einen Bauern ein. Oder so schien es: denn ich konnte mit Hilfe einer „kleinen Kombination“ Matt in drei Zügen erzwingen!

Am dritten Tag musste ich dann endlich mit Schwarz gegen den führenden Thomas Lochte, der bis dahin alles gewonnen hatte, antreten. Gegen sein aggressives Jobava-London büßte ich bald eine Qualität gegen einen Bauern ein. Ein verfrühter Vorstoß kostete den Weißen aber einen zweiten Bauern und dank meiner harmonischeren Figurenstellung und der Aussicht auf einen Freibauern am Damenflügel drang der weiße Angriff nicht durch. Wir einigten uns auf eine Punkteteilung.

In der zweiten Partie des Tages half mir das oben erwähnte Losglück: statt mit einer zweiten Schwarzpartie durfte ich wieder mit Weiß spielen, diesmal gegen den nominellen DWZ-Favoriten, den starken Korbinian Böhm. Dieser hatte Thomas in Runde zwei besiegt. Gegen meinen „Spezialaufbau“ gegen die Holländische Verteidigung mit 2.Sc3 kam Schwarz aber gut raus und die Partie war lange umkämpft. In einem ausgeglichenen Endspiel Dame+Läufer auf beiden Seiten ließ aber Schwarz sich plötzlich seinen Läufer fesseln. Den drohenden Figurenverlust konnte Schwarz nur durch Opfern zweier Bauern abwenden.

Im verlorenen Endspiel versuchte Schwarz dann Dauerschach mittels Opfern seines Läufers zu erreichen, was ich durch Opfern eines meiner Bauern und anschließender Königswanderung zum Damenflügel abwenden konnte. Schwarz gingen bald die Schachgebote aus und er musste die Waffen strecken.

In der letzten Runde hatten sowohl ich als auch Thomas Lochte nach einem weiteren Remis beide 5 Punkte. Es war klar, dass ich noch einmal Schwarz bekommen würde. Gegen Stefan Wallers Wiener Partie fand ich leider kein richtiges Rezept und willigte nach Damentausch vermutlich verfrüht ins Remis ein.

Thomas Lochte spielte mit Weiß gegen den sehr talentierten Jugendspieler Marco Limmer vom SC Tegernsee. Dieser spielte bis dahin mit seinen 12 (!) Jahren ein überragendes Turnier mit furchtlosen Angriffen und kaltblütigen Verteidigungen. Nachdem Thomas mein Remis gesehen hatte, willigte er in unklarer Stellung ebenfalls in ein Remis ein, denn er lag durch seine bessere Feinwertung vor mir.

Am Ende winkte dann ein zweiter Platz, punktgleich mit dem Sieger Th. Lochte (5. Meistertitel bei einer Zugspitz-KEM!). Sowohl ich als auch Thomas haben uns damit für die oberbayerische EM qualifiziert, die im Mai in Rosenheim stattfindet. (FL)

Leutasch 2022 – das Schnellschachopen am Pfingstwochenende

Nach längerer Corona-Pause fand nach 3 Jahren wieder das Schnellschachopen für 4er-Mannschaften über Pfingsten in Leutasch statt, an dem Gräfelfing mit 6 Spielern teilnahm. Überschattet war das Turnier am Anreisetag durch das tragische Zugunglück in Garmisch- Partenkirchen, was auch dazu führte, dass die Anreise für die beiden Gräfelfinger Autos zu einem Geduldsspiel wurde. Da unsere Stammunterkunft in Leutasch nur noch 3 Zimmer frei hatte, waren die Spieler Klapper, Lippert und Zametzer in Seefeld untergebracht, während Thomas Sörgel, Martin Hock und Anton Reinl den Weg direkt nach Leutasch nahmen.  

Samstag gegen 8.30 Uhr begann das Turnier mit der Vorrunde mit etwa 10 Partien gegen andere Mannschaften. Der Zeitmodus war 8 Minuten pro Partie + 3 Sekunden Bonus pro Zug. Eine Mannschaft bestand aus 4 Spielern und Gräfelfing I setzte sich aus Frank Lippert, Thomas Sörgel, Anton Reinl und Martin Hock zusammen. Jürgen Klapper und Philipp Zametzer bildeten mit zwei Spielern aus Langenau bei Ulm die Spielgemeinschaft „Langfing“ (die ursprünglich angedachte Bezeichnung „Langfinger“ wurde vom Turnierleiter Bernhard Jehle aus Sorge um sein Spielmaterial abgelehnt 😊).

Nach hartem Kampf erreichte Team Gräfelfing I souverän das B-Finale am Sonntag Nachmittag, während die Spielgemeinschaft Langfing knapp das B Finale verpasste und am Sonntag Vormittag im C-Finale einen Mittelplatz erreichte. Für Gräfelfing I lief es am Sonntag Nachmittag erst einmal gut, ein Platz auf dem Stockerl schien möglich – dann kamen leider 2 unnötige Mannschaftsniederlagen, aber immerhin kam man noch unter die TOP 10.

Jürgen Klapper konnte in der Vorrunde an Brett 1 mit 4 Punkten zufrieden sein, während Philipp Zametzer in der Finalrunde mit 5,5 Punkten am zweiten Brett auf sich aufmerksam machte.

Frank Lippert, Anton Reinl und Martin Hock blieben sowohl in Vor- als auch in Finalrunde im Rahmen der Erwartungen, während Thomas Sörgel an beiden Tagen sehr gut aufspielte und mehr als 50 % gegen teils starke Gegnerschaft erzielte.

Leutasch ist aber stets immer mehr als nur Schachspielen, denn in ausgelassener Atomsphäre trafen sich alle Spieler aus Gräfelfing am Freitag Abend zum „tradtionellen Kühtaier Allerlei“ und am Samstag Abend zum großen Buffet in der Weidacher Stuben mit Alpenpanoramablick. Selbst die Outdoor Aktivitäten kamen nicht zu kurz, denn der traditionelle Long-Jog am Samstag Nachmittag durch die Wälder zwischen Leutasch und Seefeld fand wieder statt, an dem diesmal neben Jürgen auch Philipp teilnahm. Auch die heißen Temperaturen konnten so machen nicht davon abhalten die schöne Saunalandschaft im Alpenbad zu Leutasch zu besuchen….!

Unser Dank gilt wieder einmal Bernhard Jehle aus Jedesheim, der dieses Turnier überhaupt wieder ermöglicht und wie gewohnt optimal organisiert hat und damit keine Wünsche offen ließ. (JK / FL)

Anton und Thomas …
…,Philipp und Martin
Jürgen und Phlipp in der Spielhalle
Zwei gutgelaunte Schächer in der Leutascher Festhalle

Gelungener Saisonauftakt in Inning für die Erste!

Vorwort

Nach den Abstiegen aus Regionalliga Südost und Bezirksliga
Oberbayern sind wir mit der 1. Mannschaft jetzt in der Zugspitzliga
gelandet. Ziel ist für uns der sofortige Wiederaufstieg. Diese Liga
ist in einen Nord- und Südhälte geteilt, wobei wir in der stärkeren
Nordhälfte spielen. Bei sechs Mannschaften in der Nord- und
fünf Mannschaften in der Südgruppe wird in fünf Vorrunden und drei
Aufstiegs- bzw. Abstiegsrunden gespielt (wobei Ergebnisse aus der
gleichen Vorgruppe übernommen werden). Effektiv ist dies eine Ersparnis
von drei Runden gegenüber dem normalen Jeder-gegen-Jeden-Modus.

Der Saisonauftakt

Was uns zun den Abstiegen „verholfen“ hat ist die unklare Spielersituation, die uns bei einem eigentlich ausreichenden Spielerkaders immer wieder in Schwierigkeiten führte. Auch diesmal hatten wir Personalprobleme und mussten wieder zu Ersatzleuten greifen. Diese aber haben sich wacker geschlagen.

Zum Saisonauftakt ging es am Sonntag, den 24.10.2021 in Inning gegen den SC Ammersee. Die Wiedersehensfreude mit den Schachkollegen nach den pandemiebedingten 1 1/2 Jahren Pause war natürlich groß, doppelt erfreulich ist
aber der Wiedereinsteig des vollständig genesenen Jürgen Hofmann!

Partien und Endergebnis

Jürgen mit Schwarz an Brett 2 hatte eine Figur gewonnen für drei Bauern. Diese waren starke Zentrumsbauern und hemmten die schwarze Stellung stark. Jürgen gab die Figur zurück, das Ergebnis war ein Dame+Turm-Endspiel mit gleicher Bauernzahl. Ein Remis war das logische Ergebnis.

Oliver Edelmann, mit Weiß an Brett 5, hatte mit seinem Gegner ingesamt wenig Mühe, die Qualität mehr im Endspiel verwertete er sicher.

Anton’s Partie an Brett 6 hatte ich nicht so verfolgt, es sah längere Zeit nach einem Übergewicht von Scharz (Anton) aus. Er überzog aber wohl am Königsflügel und musste am Ende die Waffen strecken.

Oliver Gesing an Brett 1 mit Weiss hatte einen Bauern für unklare Kompensation investiert. Sein Gegner kam aber in Zeitnot und musste nach mehreren Ungenauigkeiten aufgeben.

Thomas an Brett 4 verhalf uns zu unserem einzigen Schwarzsieg heute. Der Königsangriff des Weißen drang nicht durch und am Ende entschied die bessere Bauern- und Läuferstruktur (guter vs. schlechter Läufer) für Schwarz.

Nach Thomas‘ Partie stand es bereits 3.5-1.5, ein Remis reichte also zum Sieg. Ich hatte an Brett 3 mit Weiß längere Zeit druckvoll gegen ein (abgelehntes) Wolgagambit gestanden, war aber zwei Züge lang zu unsicher und zaghaft in der Ausführung. Dies verhalf meinem Gegner zu einem Befreiungsschlag
mittels eines (Pseudo)figurenopfers, welcher gar keiner gewesen wäre, hätte ich denn nur richtig reagiert. Zwar hatte ich auch in der Partieabfolge am Ende einen Bauern mehr, aber in einem Damenendspiel ohne Freibauern. Sowas ist sehr schwierig (falls überhaupt) zu gewinnen und so willigte ich schliesslich nach
der Zeitkontrolle recht schnell in das Remis ein.

Das Endergebnis war ein ungefährdetes 4:2, was aber noch hätte höher ausfallen können (s.o.). Die nächste Runde ist am 14.11.2021 gegen SK Germering II.