Der 7. Spieltag in der Zugspitzliga 22/23 war von den Holzkirchenern wg. eines anderen Termins vorverlegt worden. Am überraschend winterlichen Sonntag, den 26.02, machten wir uns also auf den Weg in den Süden mit dem Ziel, als die doch deutlich DWZ-favorisierten Gäste die Heimmannschaft
möglichst hoch zu schlagen. Am Ende kam es dann etwas anders, aber der Reihe nach.
Unser Vorhaben sofort in die Tat umsetzen wollte wohl Oliver Edelmann an Brett 6. Mit Schwarz gegen die Caro-Kann-Vorstoßvariante kam er nach einem Fehler des Weißen sehr bald in entscheidenden Vorteil und Weiß musste nach wenigen Zügen (und sehr kurzer Zeit) die Waffen strecken.
Daniel mit Weiß an Brett 1 hatte eine der wohl schärfsten offenen Eröffnungen am Brett: Königsgamit! Schwarz aber lehnte das Gambit dankend ab, geriet aber bald in eine recht passive
Stellung. Nach einem nur scheinbar gewinnbringenden Manöver von Schwarz war der Materialstand Turm und zwei Bauern für Schwarz gegen zwei Leichtfiguren für Weiß, wonach aber Daniel in Wirklichkeit schon fast auf Gewinn stand.
Nach etlichen wechselseitigen Ungenauigkeiten hatte Weiß aber ein verlorenes Endspiel Läufer und Turm gegen Turm auf dem Brett, mit dem Läufer passiv in der Ecke. In dieser Situation bot Schwarz Remis an, was Daniel dankend annahm.
An Brett vier verflachte Desi’s Aljechin-Verteidigung recht bald ein ausgeglichenes Bauernendspiel: Remis.
Oliver an Brett 2 hatte mit Schwarz in einer eigentlich recht häufig zu sehenden Variante der Franz. Verteidigung plötzlich eine sehr ungünstige Materialverteilung Turm + 2 Bauern gegen Figur. Zudem war Damentausch mehr oder weniger erzwungen. Aus dem Nachteil kam Schwarz nicht mehr heraus, die weißen Freibauern am Königsflügel waren zu stark und so stand es dann zunächst 2:2.
Ich hatte an Brett mit Weiß eine Nebenvariante der Franz. Verteidigung gespielt, die eigentlich wenig Aussicht auf Vorteil verspricht. Nach einigen Ungenauigkeiten des Gegners hatte ich großen Entwicklungsvorsprung. Diesen konnte ich aber nicht richtig nutzen und das Spiel war dann nach
Damentausch plötzlich fast ausgeglichen.
In beiderseitiger Zeitnot ließ aber Schwarz einen Bauerngewinn zu. An dieser Stelle reagierte mein Gegner dann ungeduldig und verdarb mit einem voreiligen Schachgeboten seines Turms statt passiver, aber zäherer Verteidigung die Stellung endgültig und bald nach Zeitkontrolle stand es 1-0 für mich.
An Brett 5 hatte Yaro ein Viespringer-Spiel auf dem Brett, das er in ein für ihn günstiges Endspielt Springer gegen Läufer verwandeln konnte. Es sah so aus, als könne er mit seinem weit vorgeschobenen f-Bauern gewinnen, aber am Ende fehlt dann ein Tempo, damit also Remis.
Damit war der Endstand von 2,5-3,5 für uns dann doch knapper ausgefallen, also von uns erhofft. Am 19.03 geht es dann weiter mit Runde 8 gegen Peiting. (FL)